
art.Life
Das Projekt Collective Action wurde vom Choreographen Richard Siegal gemeinsam mit dem Shudan-Kodo-Meister Jiro Omi und über 50 Athletinnen der Nippon Sports Science University im Dezember 2024 in Yokohama realisiert. Es basiert auf der japanischen Disziplin desShudan Kodo, einer Form des synchronisierten, präzisen Gehens, bei der Gruppen von Athletinnen und Athleten mit höchster Genauigkeit und in strengen Formationen agieren. Diese besondere Kunstform, die traditionell als Teil der japanischen Sozialisation praktiziert wird, fordert Disziplin und ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das insbesondere in Notfallsituationen wie Erdbeben oder Tsunamis von Bedeutung ist. Bei Collective Action wurde diese Präzision auf eine neue künstlerische Ebene gehoben, indem sie mit zeitgenössischem Tanz und elektronischer Musik verschmolzen wurde. Gemeinsam mit Matthias Singer entwickelte Lukas Nikol und Teresa Nikol (fantomas) für die Performance audioreaktive und Algorithmus basierte Videosequenzen für das komplett Videolicht basierte Bühnenkonzept.
Basierend auf der Videodokumentation dieser Aktion entstand art.Life, eine beeindruckende Videoinstallation, die die Themen Kollektivismus und digitale Transformation weiter untersucht. Die 20-minütige Arbeit – ebenfalls unter der künstlerischen Leitung von Richard Siegal – kombiniert die choreografierten Bewegungen der Shudan Kodo-Athleten mit der elektronischen Klanglandschaft von Alva Noto, den energetischen Schnittsequenzen des dokumentarischen Materials aus Yokohama (Benedict Mirow) mit komplexen algorithmusgenerierten Videoelementen von Lukas Nikol und Teresa Nikol (fantomas)
Durch verschiedene Kameraperspektiven und visuelle Effekte wird der menschliche Körper transformiert und fragmentiert, wodurch die Installation das Spannungsfeld zwischen dem Einzelnen und dem Kollektiv im digitalen Zeitalter thematisiert. art.Life fragt nach der Rolle des Körpers in einer zunehmend digitalisierten Welt und thematisiert das Verschwinden des Individuums im Kollektiv.
Die Installation feierte ihre Weltpremiere am 28.Mai 2025 beim International Munich Dance Festival in München
Künstlerische Leitung: Richard Siegal
Choreografie: Richard Siegal in Zusammenarbeit mit Jiro Omi und den Athletinnen und Athleten der Nippon Sport Science University
Licht- und Videodesign Matthias Singer | 507 nanometer mit Lukas Nikol und Teresa Nikol | fantomas
Musik: Carsten Nicolai alias alva noto
Dramaturgie: Evan Supple
Videoregie: Richard Siegal
Videoproduzent: Benedikt Mirow
Video-Visuals: Lukas Nikol, Teresa Nikol | fantomas
Schnitt: Richard Siegal, Benedict Mirow
Kamera: Daniel Stupar / Nightfrog
Techn. Produktionsleitung: Florian Haderer / Muffatwerk
Produktionsmanagement: Miria Wurm
Produktionsleiter: Dietmar Lupfer
Tänzer*innen: Karin Honda, lan Sanford
Performer*innen: Hinano Aoki, Kosuke Izawa, Kokoro Izumi, Yuka Ide, Wakana Inove, Hinano Inose, Mariko Ueno, Honoka Uchida, Tsubasa Ooaku, Shinya Otsuka, Kazumi Oyama, Saki Ozawa, Aina Odaka, Kotono Kato, Momoi Kanaya, Nina Kamio, Sae Kanshuji, Rimu Kiguchi, Ami Kitano, Sara Kiyono, Marin Kuno, Rei Kurokawa, Marin Sagitani, Takumi Sato, Nonoka Shimizu, Monami Shimokihara, Hinata Suzuki, Himena Sekiguchi, Mizuki Soejima, Aoi Todoroki, Minami Naoe, Hiroto Nakagawa, Nanako Nakazato, Yui Nakajima, Himawari Nakahigashi, Yuzuka Hashimoto, Rai Hattori, Issei Hayashi, Natsu Fukada, Aya Fukahara, Masayuki Fukuoka, Nozomi Fujisaki, Kodai Honda, Naho Matsue, Kaito, Matsubara, Yuka Matsumoto, Noe Minagawa, Yuto Minagawa, Yuina Miyahara, Sumire Mukai, Shiina Yamashito, Karen Yamamoto, Rua Yoshida
Eine Produktion des Muffatwerkes München in Koproduktion mit Richard Siegal / Ballet of Difference und Synaesthetica.



